von Raimund Nowak
Von den 29.000 im Landkreis
Lüchow-Dannenberg zugelassenen Autos fahren gerade mal 28 mit einem
Elektromotor. Hört sich wenig an, liegt ab immer noch über dem
Bundesdurchschnitt, was für einen der am geringsten besiedelten Gegenden
Deutschlands eher gut, für einen Landkreis mit dem ausgeprägtesten
energiepolitischen Bewusstseinsstand eher schlecht ist. Während der
„Kulturellen Landpartie“, einem
mittlerweile traditionellen Großereignis zwischen Himmelfahrt und Pfingsten, im
Wendland hatte die Metropolregion auf Einladung eines der Biobauern und
Biogasanlagenbetreiber den Versuch unternommen, Gästen der Landpartie und
Einheimischen die Elektromobilität näher zu bringen. Es war eine dem Event und
der Region angepasste Aktion. Auf Marketing-Schnick-Schnack und
offizielles Gedöhns wurde verzichtet. Auf drei Diskussionsrunden wurden Fragen
der Fahr- und Ladepraxis sowie der politischen Theorie behandelt. Wer Lust
hatte konnte Elektroautos fahren. Entweder kurze Runden auf den von
Zweirädern dominierten Wirtschaftswegen oder sogar mehrtägig in seinem
Handwerksbetrieb oder als Kommunalpolitiker im weiträumigen Landkreis. Die
Erfahrungen waren wie üblich. Die Spurtstärke bereitet Spaß, die
Reichweitenangst lässt mit der Zeit nach und die in der Praxis gewonnene Erkenntnis,
jede Steckdose taugt zur Stromtankstelle ist für die lokale Entwicklung der
Elektromobilität extrem bedeutsam. Es ist ein leichtes, auf jedem Bauernhof,
bei Handwerksbetrieben oder Gaststätten Ladeinfrastruktur zur Verfügung zu
stellen. Jede Schukosteckdose, besser
der rote CEE-Anschluss oder (noch besser) eine Wallbox kann E-Autos mit
Treibstoff versorgen. Die langsamen Lademöglichkeiten kosten wenig, sind aber
für eine von Elektromotoren angetriebene Mobilität mindestens so bedeutsam wie
die Stromtankstellen mit hoher Ladeleistung. In einer in Selbstorganisation und
Dezentralisierung bestens geübten Region wie dem Wendland dürfte das
Bereitstellen von einfacher Ladeinfrastruktur keine größeren Probleme
darstellen. Im Landkreis-Lüchow-Dannenberg gibt es derzeit keine
Schnellladestation. Sie sollte eine Leistung von 50KW bereitstellen.
Idealerweise wird sie an einem bewirtschafteten und rund um die Uhr
zugänglichen Standort platziert. Zwei solcher Stationen würden vorerst reichen.
Von den
Investitionskosten von rund 30.000 € kann (demnächst) die Hälfte vom Staat
übernommen werden. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass die beiden Schnellladetechniken
CCS und CHAdeMO sowie das schnelle AC-Laden angeboten wird.
Eine wie oben beschriebene Ladeinfrastruktur kann das Elektroautofahren im Wendland sehr erleichtern. Eigentlich gibt es keine Gründe, es nicht sofort in Angriff zu nehmen. Bleibt die Frage nach dem Strom, die ja gerade im Wendland eine besondere Bedeutung hat. Ihn vor Ort aus regenerativen Quellen zu produzieren ist erkennbar unproblematisch, wenn man sich klar macht, dass ein Elektroauto im Schnitt auf 100 km rund 15 kWh Strom verbraucht. Bei einer Jahreslaufleistung von etwa 10.000 km käme man also auf 1.500 kWh. Eine moderne Windenergieanlage (2 MW) produziert im Wendland 4 Millionen kWh Strom. Die Batterien von 2500 Elektroautos wären über das Jahr durch diese Anlage (bilanziell) gut gefüllt. Streng genommen wären auch alle 29.000 im Wendland zugelassenen Autos, wenn sie E-Fahrzeuge wären, gut mit heimischem EE-Strom zu versorgen. Die Autobatterien bieten sich geradezu als Stromspeicher an und würden bei größerer Stückzahl auch eine ernsthafte Rolle im Energiesystem spielen. Letztlich braucht niemand fürchten, Elektromobilität könne nur mit Hilfe von fossilen Energieträgern oder mit Strom aus AKWs realisiert werden. Im Gegenteil. Elektromobilität leistet wichtige Beiträge zur Dezentralisierung der Energieversorgung und dem Ersatz von fossilen Energieträgern.
Eine wie oben beschriebene Ladeinfrastruktur kann das Elektroautofahren im Wendland sehr erleichtern. Eigentlich gibt es keine Gründe, es nicht sofort in Angriff zu nehmen. Bleibt die Frage nach dem Strom, die ja gerade im Wendland eine besondere Bedeutung hat. Ihn vor Ort aus regenerativen Quellen zu produzieren ist erkennbar unproblematisch, wenn man sich klar macht, dass ein Elektroauto im Schnitt auf 100 km rund 15 kWh Strom verbraucht. Bei einer Jahreslaufleistung von etwa 10.000 km käme man also auf 1.500 kWh. Eine moderne Windenergieanlage (2 MW) produziert im Wendland 4 Millionen kWh Strom. Die Batterien von 2500 Elektroautos wären über das Jahr durch diese Anlage (bilanziell) gut gefüllt. Streng genommen wären auch alle 29.000 im Wendland zugelassenen Autos, wenn sie E-Fahrzeuge wären, gut mit heimischem EE-Strom zu versorgen. Die Autobatterien bieten sich geradezu als Stromspeicher an und würden bei größerer Stückzahl auch eine ernsthafte Rolle im Energiesystem spielen. Letztlich braucht niemand fürchten, Elektromobilität könne nur mit Hilfe von fossilen Energieträgern oder mit Strom aus AKWs realisiert werden. Im Gegenteil. Elektromobilität leistet wichtige Beiträge zur Dezentralisierung der Energieversorgung und dem Ersatz von fossilen Energieträgern.
Was bleibt von der E-Mobilitätsaktion
auf der Kulturellen Landpartie? Ein sichtbares
erstes Zeichen ist die Ladebox auf dem Biohof in Püggen. Hat der Landwirt auf
eigene Kosten (rund 1.500 Euro) installiert. Die berechtigten Fragen zur
allgemeinen Umweltverträglichkeit von E-Autos wurden sehr konstruktiv beraten
und werden wohl die eine oder andere Kaufhemmung abgebaut haben. Der
Ehrgeiz, anknüpfend an die Motive einer dezentralen Energieversorgung,
auch den Treibstoff für die im Wendland unverzichtbaren Autos vor Ort zu
produzieren scheint geweckt. Bei der nächsten Kulturellen Landpartie werden
sicher schon deutlich mehr als 28 Elektroautos im Wendland das „E“ im
Kennzeichen haben.
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