Dienstag, 1. September 2015

Pedelec-Verleihsystem in Hannover gestartet - bis Juni 2016 kostenlos

Hannover, 01.09.2015 - Ab dem 1. September können in Hannover 52 Elektrofahrräder (Pedelecs) ausgeliehen werden. Das System "PedsBlitz Hannover" arbeitet mit drei Verleihstationen: Radstation 2 der STEP gGmbH in der Rundestraße 16, Verkehrsclub Deutschland (VCD, Landesverband Niedersachsen) in der Herrenstraße 6 und Radstation der union boden GmbH in der Osterstraße 42. In der Testphase bis Juni 2016 ist das Ausleihen für Nutzerinnen und Nutzer kostenfrei.

Hannovers Stadtbaurat Uwe Bodemann und Raimund Nowak (v.l.n.r.)
"Das heute gestartete Verleihsystem hilft uns bei der Verfolgung zweier verkehrspolitischer Ziele – Stärkung des Radverkehrs und Ausbau der E-Mobilität", betonte Hannovers Stadtbaurat Uwe Bodemann bei der Übergabe der Fahrräder. "Mit dem Bereithalten von Pedelecs können neue Nutzergruppen für das Fahrrad gewonnen werden. Sie können etwa für Berufstätige mit längeren Arbeitswegen grundsätzlich eine gute Alternative zum Auto oder auch für die Freizeit der Einstieg in die sportliche Betätigung mit dem Zweirad sein", so Bodemann weiter. Dieses zukunftsweisende Projekt sei nur dank des von der Bundesregierung geförderten "Schaufensters Elektromobilität" und der beteiligten Partner möglich.

Aus Sicht von Metropolregion-Geschäftsführer Raimund Nowak ist das Pedelec eine wichtige Säule der Elektromobilität: "Die Entwicklung der E-Mobilität beinhaltet nicht nur das Automobil. Bei elektrischen Zweirädern verzeichnen wir eine rasante Marktentwicklung. In Deutschland rechnet man mit einem Verkauf von über 500.000 Stück in diesem Jahr. Das ist mehr als eine Verdoppelung des Absatzes innerhalb von vier Jahren." Der umfängliche Test der Einsatzmöglichkeiten von Elektrofahrrädern in Hannover werde in Deutschland aufmerksam verfolgt, so Nowak weiter. "Besonders gespannt sind wir auf die Akzeptanz bei den Lastenfahrradmodellen. Hier erkennen die Nutzerinnen und Nutzer die Vorteile der Elektrounterstützung sofort: Einkäufe können auch von weniger trainierten Radfahrern bequem transportiert werden."

Ein Konsortium von sieben Institutionen unter Führung der Landeshauptstadt Hannover hat im Rahmen des "Schaufensters Elektromobilität" der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg dieses Projekt entwickelt. Insgesamt haben Stadtbaurat Uwe Bodemann und Metropolregion-Geschäftsführer Raimund Nowak am 1. September 60 Pedelecs auf dem Trammplatz vor dem Neuen Rathaus übergeben: neben den 52 Rädern für die drei Verleihstationen auch acht an die Medizinische Hochschule Hannover (MHH), die sie im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements testet.

Die drei Verleihstationen haben unterschiedliche Angebote und auch verschiedene Verleihfristen: Die Radstation vermietet zehn Pedelecs und ein E-Lastenrad, union boden zwölf Pedelecs. Der VCD hat zehn Pedelecs, zehn elektrische "Bäckerräder" und neun mit E-Motor unterstützte Lastenräder im Angebot. Während man beim VCD für einen längeren Zeitraum (bis drei Wochen) Pedelecs ausleihen kann, sind die Ausleihzeiten in den beiden anderen Radstationen auf den Bedarf zwischen einem halben Tag und maximal einer Woche zugeschnitten. Bei der Ausleihe ist ein Pfand zu hinterlegen. Nach der Probephase bis Juni 2016 wird das Verleihsystem auf kostenpflichtiger Basis fortgesetzt.
 
Die Pedelecs und Lasten-Pedelecs sind vom "Verein Kommunen in der Metropolregion" beschafft worden und werden der Landeshauptstadt im Rahmen einer Modellversuchsvereinbarung zur Verfügung gestellt. Das gleiche Konstrukt findet sich auch bei den Elektroautos, die von der Stadt Hannover bewegt werden.

Der Pedelec-Verleih in der Landeshauptstadt Hannover ist als Projekt "eRad in Freizeit und Tourismus" verortet im "Schaufenster Elektromobilität" der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg. Das Konsortium besteht aus sieben Antragstellern: Landeshauptstadt Hannover, Landkreis Goslar, Hochschule Hannover (technische und sozialwissenschaftliche Evaluation), KEYMILE GmbH (Entwicklung eines Kommunikationsmoduls), INSIDE M2M GmbH (System- und Vitaldatenerfassung), Medizinische Hochschule Hannover, (Gesundheitsmanagement) sowie Verkehrsclub Deutschland Landesverband Niedersachsen e.V./ Naturschutzverband Niedersachsen e.V. (Kommunikation). Das Projektvolumen liegt bei rund drei Millionen Euro, 2,8 Millionen Euro davon werden gefördert, private Partner müssen einen Teil selbst beschaffen.

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